DHL wächst in Saudi-Arabien – doch in Deutschland drohen dem Postriesen Bußgelder

DHL wächst in Saudi-Arabien – doch in Deutschland drohen dem Postriesen Bußgelder
DHL expandiert rasant in Saudi-Arabien und plant ein 130-Millionen-Euro-Logistikzentrum in Riad. Gleichzeitig sieht sich das Unternehmen in Deutschland mit wachsenden Beschwerden und regulatorischem Druck bei seinen Postdienstleistungen konfrontiert. Die Behörden haben mit möglichen Bußgeldern gedroht, falls die Deutsche Post die gesetzlichen Vorgaben für ihr Filialnetz nicht erfüllt.
Saudi-Arabien hat sich zum am schnellsten wachsenden Markt für DHL entwickelt. Eine Tochtergesellschaft des Logistikriesen investiert 130 Millionen Euro in ein neues Drehkreuz in Riad, dessen Bau Anfang 2026 beginnen soll. Zwar wurden die konkreten Verantwortlichen für dieses Projekt noch nicht namentlich genannt, doch spielt Tobias Maier, CEO von DHL Global Forwarding für den Nahen Osten und Afrika, eine zentrale Rolle bei der Expansion in der Region.
In Deutschland gerät die Deutsche Post zunehmend unter Druck. Die Regulierungsbehörden verzeichneten im ersten Halbjahr 22.981 Beschwerden über Postdienstleistungen – ein Anstieg um 13 Prozent im Vergleich zu 2023. Davon richteten sich 89 Prozent gegen die Deutsche Post/DHL. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, warnte das Unternehmen vor möglichen Strafen, sollte es weiterhin die gesetzlichen Anforderungen an das Filialnetz verfehlen.
Müller zeigt sich zwar zurückhaltend offen für den Vorschlag der Deutschen Post, einige Filialen durch automatisierte Serviceterminals zu ersetzen. Er besteht jedoch darauf, dass das Unternehmen zunächst nachweisen muss, dass es sich bemüht hat, physische Standorte zu erhalten.
Das neue Logistikzentrum in Riad stellt eine bedeutende Investition in die Nahost-Aktivitäten von DHL dar. In Deutschland muss das Unternehmen hingegen die steigenden Beschwerden und regulatorischen Forderungen bewältigen. Sollte es keine Verbesserungen geben, drohen finanzielle Sanktionen.

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