Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück

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Ein Holzbrett im Vordergrund mit Menschen auf dem Boden, ein Gebäude im Hintergrund und eine Tafel mit der Aufschrift "ATM".

Gerresheimer Aktie: Großbank zieht sich zurück

Gerresheimer-Aktie: Große Bank zieht sich zurück

Teaser: Die Unruhen beim Düsseldorfer Verpackungsspezialisten Gerresheimer reißen nicht ab. Kurz vor Jahresende sorgt eine Stimmrechtsmitteilung von BNP Paribas für Aufsehen: Die französische Großbank hat ihren gemeldeten Aktienanteil praktisch auf null gesetzt. In einem Umfeld, das bereits von Gewinnwarnungen und behördlichen Prüfungen geprägt ist, sendet dies ein weiteres alarmierendes Signal...

20. Dezember 2025, 23:57 Uhr

Für Gerresheimer war es ein turbulenes Jahr – der Aktienkurs stürzte seit Januar um über 61 Prozent ab. Das Unternehmen gab 2025 gleich drei Gewinnwarnungen heraus, was zu massiven Verkäufen führte. Nun strukturiert der Konzern seine Geschäfte um, um die finanzielle Lage zu stabilisieren und sich auf zentrale Wachstumsbereiche zu konzentrieren.

Die Probleme begannen bereits früher im Jahr, als Gerresheimer seine Umsatzprognosen nach unten korrigierte. Statt Wachstum erwartet das Unternehmen nun einen organischen Rückgang der Erlöse um 2 bis 4 Prozent. Dieser Abschwung, kombiniert mit den drei Gewinnwarnungen, ließ das Vertrauen der Anleger stark sinken.

Im September leitete die deutsche Finanzaufsicht BaFin eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Bilanzverstöße ein. Die Prüfung erhöhte den Druck weiter – verstärkt durch Leerverkäufer-Aktivitäten und die Herabstufung von MDAX in den SDAX. Diese Umklassifizierung zwang Indexfonds, ihre Bestände abzubauen, und beschleunigte den Kursverfall. Mittendrin reduzierte BNP Paribas ihren Anteil an Gerresheimer drastisch: Die Bank, die zuvor über 4 Prozent gehalten hatte, senkte ihren Stimmrechtsanteil bis Dezember 2025 auf 0 Prozent. BNP Paribas nutzte dabei die „Handelsbuchausnahme“, um während des Verkaufs keine vollständige Offenlegung der Handelspositionen vornehmen zu müssen.

Um die Talfahrt zu bremsen, trennt sich Gerresheimer nun von seinem Hohlglas-Geschäft. Der Schritt soll die Bilanz stärken und den Fokus auf ertragreichere Segmente lenken. Trotz aller Herausforderungen hält das Unternehmen an seinem Ziel fest, in diesem Jahr 200 Millionen Euro Umsatz im GLP-1-Medikamentenbereich zu erwirtschaften.

Die Umstrukturierungsmaßnahmen von Gerresheimer kommen zu einem Zeitpunkt, an dem sich das Unternehmen von einem schwierigen Jahr 2025 erholen will. Der Aktienkrach, die behördliche Überprüfung und strategische Verkäufe spiegeln die Bemühungen wider, die Geschäfte zu stabilisieren. Gleichzeitig deutet der geplante Verkauf der Hohlglas-Sparte auf eine stärkere Ausrichtung auf lukrativere Chancen hin.

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